Bericht (Steffi)
Eine Woche nach dem Bergtrainingslager im Bayrischen Wald ging es am Samstag für einige Solis nach Radstadt/Österreich zum Amade Radmarathon wahlweise über 114km bzw. 166km.
Am Samstagnachmittag trafen Sven, Andy und ich bei traumhaft warmen Bedingungen in Radstadt ein und haben zuerst die Startunterlagen abgeholt. Danach haben wir uns bei Kaffee und Kuchen auf den kommenden Tag eingestimmt.
Christiane und Heinz gesellten sich nach der Streckenbesichtigung noch zu uns.
Übernachtet haben wir im Sauschneidhof, einem gemütlichen Hof in Hanglage mit fantastischer Aussicht auf Radstadt.
Bei der Pastaparty am Abend haben wir noch Michael, Rolf und Alain getroffen. Gemeinsam haben wir uns auf dem Marktplatz das CL-Finale angesehen.
Am nächsten Morgen ging es bereits um 6 Uhr zum Frühstück, da um 7.30 Uhr der Startschuss fiel. Da es mein erstes Radrennen war, war ich ziemlich aufgeregt, vor allem wegen der Berge. Allerdings hatte ich eine Woche zuvor noch mein Rennrad auf Bergübersetzung umrüsten lassen, was im Nachhinein betrachtet eine weise Entscheidung war ( Danke an Cee! ).
Christiane, Heinz und ich starteten ruhig und gemütlich im letzten Startblock und entgingen somit auch dem Gedrängel und dem Gebolze am Start. Die 3 Anstiege zu Beginn habe ich super überwinden können, trotz der heißen Temperaturen und nebenbei auch immer noch einen Blick für das wunderschöne Bergpanorama gehabt. Die meiste Zeit bin ich alleine gefahren, da sich das Feld im letzten Startblock doch relativ schnell auseinander gezogen hatte.
Da sich die Beine bei der Streckenteilung noch sehr gut anfühlten, entschied ich mich dann auch endgültig für die lange Strecke. An der ersten Labestation (km 38) hatte ich nicht gehalten, da meine Radflaschen noch gut gefüllt waren. Daher sehnte ich dann die 2. Station bei Kilometer 90 sehnlichst herbei.
Zu dem Zeitpunkt bin ich in einer Dreiergruppe gefahren, als uns plötzlich Teilnehmer entgegen kamen. Zuerst dachten wir, wir hätten uns verfahren, bis einige der Radler uns dann mitteilten, dass es ein paar Kilometer weiter einen schweren Unfall gegeben hätte und die Strecke gesperrt worden sei. Somit mussten alle umdrehen und auf die kurze Streckenführung ausweichen. Schnell sprach sich herum was passiert war und dementsprechend war die Stimmung im Feld. Der Schock saß bei allen tief.
Es hieß dann eigentlich auch nur noch, so schnell und vorsichtig wie möglich das Ziel zu erreichen. Dort angekommen, standen nur noch einige wenige Zuschauer am Straßenrand und beklatschten den Zieleinlauf. Das Passierte war deutlich zu spüren und in den Gesichtern der Teilnehmer zu sehen. Christiane stand noch am Ziel und wartete auf Heinz und mich, der kurz nach mir ankam.
Natürlich überschatten solche Ereignisse so ein Rennen und auch heute noch bin ich entsetzt, dass bei einem Hobbyrennen so etwas passiert ist. Dennoch werde ich wahrscheinlich im nächsten Jahr wieder dabeisein, da es sich um eine tolle Veranstaltung handelt, eine traumhaft schöne Strecke und eine gute Organisation. Ich hoffe nur, dass der Veranstalter durch so einen Zwischenfall zum Umdenken gezwungen wird und die Strecke für den Verkehr gesperrt wird.
|